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Kultursensible Begleitung

Kultursensible Begleitung von Menschen mit Migrationshintergrund

Unser Projekt KuBeMi

Grußwort von Muhterem Aras MdL

© Lena Lux

KuBeMI – von Menschen für Menschen

Immer wieder besuche ich im Rahmen meiner Arbeit das Stuttgarter Hospiz. Und immer wieder bin ich tief beeindruckt von der Herzenswärme, die hier zu spüren ist.

Ich kann mich noch sehr gut an das unsichere Gefühl erinnern, mit dem ich das erste Mal in das Hospiz gekommen bin. In meiner Vorstellung war das Hospiz ein Ort des Abschieds. Ein Ort der Traurigkeit. Umso überraschter war ich, dort Lachen und angeregte Gespräche zu hören, in eine positive und lebendige Atmosphäre einzutauchen. Der Tod gehört hier ganz selbstverständlich zum Leben dazu. Es gibt Zeit für Trauer, aber auch Zeit für Freude.

Im Hospiz sind Momente kostbar. Kostbar sind auch die Menschen, die diesen Ort mit Herzlichkeit und Aufmerksamkeit füllen.

Wir in Stuttgart sind eine bunte, diverse Gesellschaft, die 185 verschiedenen Kulturen vereint. Deshalb freue ich mich ganz besonders über das neue Angebot des Stuttgarter Hospizes, der „kultursensiblen Begleitung“. Denn jeder Mensch sollte in schwerer Krankheit und am Lebensende von Menschen in gemeinsamer Muttersprache umgeben sein. Die Sprache, die man als Kind von seinen Eltern lernt, prägt uns, vermittelt uns Halt und gibt uns ein Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit.

Keine und Keiner von uns möchte sich am Ende seines Lebens einsam und verloren fühlen. Damit uns das in Stuttgart geling, braucht es Menschen mit unterschiedlichen Muttersprachen, die ehrenamtlich im Hospiz vor allem eins tun möchten: Zeit verschenken. Dafür bekommt man sehr viel:  neue Perspektiven, herzliche Augenblicke und besondere Begegnungen.

Eine Bereicherung für beide Seiten. Und eine große Ehre für mich, dass ich Schirmherrin dieses ganz besonderen Projektes sein darf.

Muhterem Aras MdL
Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg

Stuttgart ist seit langem eine bunte, lebendige, weltoffene Stadt mit Menschen aus 185 verschiedenen Kulturen. Menschen mit Einwanderungsgeschichte haben die Stadt in vielfältiger Weise geprägt. Diese Menschen haben ihre alte Heimat verlassen und in der neuen Heimat ihr Leben verbracht. Aus der weitverbreiteten Idee der sogenannten Gastarbeiter*innen, eines Tages wieder in die alte Heimat zurück zu gehen, sind andere Pläne geworden, denn hier sind nun Familie, Kinder und vielleicht auch Enkel. Mit dem Dahinfliegen der Jahre sind die Lebenskräfte weniger geworden. So stehen auch sie nun vor den letzten Fragen des Lebens.

Längst sind wir eine diverse Gesellschaft, leben mitunter lange Zeit Tür an Tür mit Menschen anderer Kulturen. Dennoch gibt es in manchmal Unwissenheit und Fremdheitsgefühle, weil vielleicht bisher der Austausch dazu gefehlt hat. Über manche Dinge wird eben nicht so offen und gern geredet. Unsere Angebote der Hospizarbeit zur Begleitung von Menschen in schwerster Krankheit, im Sterben und in der Trauer sind anscheinend nicht allen Bürger*innen mit Einwanderungsgeschichte bekannt. Umgekehrt sind die Bedürfnisse und Rituale von Menschen mit Einwanderungsgeschichte oft nicht ausreichend bekannt. So wollen wir in einen Dialog treten, um durch den Austausch mit Menschen aus anderen Kulturen mehr über die Bedürfnisse, Werte und Handlungen am Lebensende zu wissen und offen dazu einzuladen, unsere Angebote der ambulanten und stationären Begleitung sowohl im Kinder- und Jugendhospiz als auch im Erwachsenenhospiz in Anspruch zu nehmen.

Wir im Hospiz tätige Menschen haben den Grundgedanken, niemanden allein zu lassen. Wir anerkennen und wertschätzen diverse Lebensentwürfe. Diese Haltung umfasst die Anerkennung der sozialen, ethnischen, religiösen Herkunft genauso wie die physischen und psychischen Fähigkeiten und Orientierungen. So begegnen wir jedem Menschen respektvoll, offen und kultursensibel, denn jeder Mensch kommt mit seiner ganz eigenen Geschichte und Kultur zu uns.

Unser Wunsch ist es, Menschen in schwerer Krankheit und am Lebensende auch durch Menschen mit gemeinsamer Muttersprache begleiten zu können. Wir hoffen, dass wir mehr Menschen mit unterschiedlichen Muttersprachen ansprechen und für unsere Arbeit als ehrenamtliche Begleiter*innen gewinnen können. Auch hier gilt, dass wir niemanden allein lassen, sondern jeden Menschen, der mit uns tätig wird, gut vorbereiten und begleiten. Möge sich in unserer Arbeit die Welt abbilden, wie wir sie in der Stadt Stuttgart so vielfältig vorfinden.

Redaktion: Petra Ulbrich

Wir freuen uns, wenn Sie Kontakt mit uns aufnehmen:

Stationäres Kinder- und Jugendhospiz
Tel. 0711-23741-830

Ambulanter Hospizdienst für Kinder und Jugendliche
Tel. 0711-23741-832

Stationäres Erwachsenenhospiz
Tel. 0711-23741-31

Ambulanter Hospizdienst für Erwachsene
Begleitung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen

Tel. 0711-23741-870

Ambulanter Hospizdienst für Erwachsene
Begleitung zu Hause

Tel. 0711-23741-52